Vorkommen und Fundorte von Mineralien in der Schweiz
Baryt, Calcit Region Hauenstein-Horn
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Vorkommen von Mineralien und Rohstoffen im
Kanton Thurgau      

Altenklingen, Bätershausentobel, Berlingen, Bernrain, Bornhauen, Büren, Egelshofen, Eggmühle, Ermatingen, Eschenz, Frutwilentobel, Gaienhofen, Gastel, Glarisegg, Hard, Herdern, Hofackertobel, Horn, Hubertobel, Ibenbach, Ibtobel, Kaltenbach, Kesselbach, Kührainbach, Kühraintobel, Liebburgtobel, Liebenfelsbach, Mammern, Mannenbach, Ochsenfurtertobel, Otterbach, Pfin, Riederhau, Rütelitobel, Sangentobel, Spannacker, Speckbachtobel, Stammheimerberg, Steckborn, Stellitobel, Tägerwilen, Unter Stelli, Weinfelden, Wolfsberg, Wolfskehlen;(Kohle), ca. 470 MüM

Letsch, Emil; 1899; Beiträge zur Geologie der Schweiz, Geotechnische Serie, I. Lieferung; Seite 158-178; Die schweizerischen Molassen östlich der Reuss:
Die Auffindung des Herdener Flözes hat zu Nachforschungen in der ganzen Gegend Veranlassung gegeben. Zunächt suchte man in der Umgebung die direkte Fortsetzung des Flözes und sodann kamen die Schluchten zu beiden Seiten des Seerückens an die Reihe.
Wie hervorgeht, zeigte das Flöz die unzweideutigen Merkmale einer ganz lokalen Bildung, eines Beckens, mit aufsteigenden und sich verlierenden Rändern, sodass an denjenigen Stellen, wo sich seine Fortsetzung wirklich hätte zeigen sollen, besonders an den Abstürzen bei den Rappennesterreben eben nichts aufzufinden war, weder damals durch Escher, Bürgi und Ginsberg noch durch heutige Untersuchungen.
Debrunner-Tobel, nicht ganz 1 km östlich von Herdern. Keine Kohle.
In der Nähe des Zusammenflusses der zwei Bäche hat Letsch zweimal vergebens gesucht und auch Eschrer hat nichts gefunden von einem Kohlenvorkommen, das Bürgi wie folgendermassen erwähnt: Ganz in der Nähe des Zusammenflusses des Seebaches und des Debrunnerbaches treten an zwei Stellen, fast im Niveau der Bachsohle, Kohlen zu Tage. Merkwürdigerweise liegen dieselben nicht eigentlich in der Kohlenformation, d. h. zwischen den. verschiedenen. Mergel- und Kalkschichten, die in der Regel die Begleiter der Kohle sind, sondern zwischen zwei von einander verschiedenen Sandsteinschichten. Die eine derselben, die das Hangende bildet, ist gelb und sehr eisenschüssig; die andere hat eine mehr graublaue Färbung und bildet das Liegende der Kohle. Beide Sandsteine sind locker und zerfallen leicht an der Luft. ....
Die Kohle zwischen diesen beiden eigentümlichen Sandsteinarten ist an beiden Fundorten nicht über 4,5 -6 cm mächtig, sodass an eine Abbauwürdigkeit nicht zu denken ist. Das Flözchen hat einen sehr unregelmässigen Verlauf, bald steigt, bald fällt es und zeigt gerade an solchen gekrümmten Stellen das Maximum seiner Stärke. Wo es dagegen mehr horizontale Lage beibehält, ist es oft bis zur Stärke eines Messerrückens zusammengedrückt oder verschwindet auch ganz und hinterlässt dann als Äquivalent nur einen rostfarbigen Strich im Gestein. Überall wo seine Mächtigkeit abnimmt, verschwindet auch im gleichen Verhältnisse der gelbe Sandstein, bis die Abwesenheit des einen auch die Abwesenheit des andern dartut, oder vielleicht bedingt".
Diese Beschreibung passt ganz genau für ein Kohlennest; es hat somit das Vorkommen wenig Bedeutung. Wahrscheinlich ist es in den vierzig Jahren seit Bürgis Beobachtung weggeschwemmt worden; besonders die Hochwasser von 1876 haben übel gehaust. Er schreibt übrigens nachher selber: "Solche Kohlenvorkommnisse zeigen sich im Thurgau an zahllosen Orten, bald in stärkern, bald in geringern Lagern; zum häufigsten bloss in Form von Nestern oder Bändern mit einer eisenoxydfarbigen Schnur als Verlängerung; aber diese Kohlen erscheinen nirgends in abbauwürdiger Mächtigkeit."
Nach den misslungenen Anstrengungen auf der Südseite suchte man die Fortsetzung des Herdener Flözes in den Bachschluchten am Nordabhang gegen den Untersee hin.
Bürgis angaben: "Unterhalb Bornhauen vereinigen sich mehrere Bächlein, die gegen Eschenz hinunter ein ziemlich schluchtiges Tobel ausgewaschen haben. Etwa eine Viertelstunde oberhalb Eschenz befindet sich zur rechten des Baches eine hohe, steile Wand, sie kann so ziemlich als Repräsentant der Kohlenvorkommnisse zwischen dem gelben und dem blauen Sandstein gelten."
Dazu Letsch: "gelber eisenschlüssiger, sehr grobkörniger Sandstein; auch hier ist das Bindemittel desselben Eisenoxydhydrat, wie bei demjenigen im Ochsenfurtertobel.
Pechkohlenflöz, in der Mächtigkeit 0,3 cm bis 6 cm. Die Kohle ist von der im Ochsenfurtertobel und auch der in Herdern in ihrem Äussern nicht verschieden. Das Flöz bildet zahlreiche Rücken und zeigt wenigstens im Kleinen einen sehr unregelmässigen Verlauf.
Bläulicher Sandstein, nicht abweichend von demjenigen, der im Ochsenfurtertobel das Liegende der Kohle bildet. Er ist ganz von Glimmerstreifen durchzogen".
Das Ganze ist leicht als zusammengeschwemmtes nestartiges Band zu erkennen.
Südlich der ersten Häuser von Eschenz wurde folgendes Profil festgestellt (Höhe etwa 460 m):
- Mergel,
- Mergel, schwarz, bituminös, viele Schneckenschalen, 30 cm
- Mergelsandstein, 200 cm
- Sandstein, bläulich, tonig, 150 cm
- Mergel, bläulichgrau, 20 cm
- Mergel,  schwarz, bituminös, 10 cm
- Mergelkalk, gelblich,
- Bachsohle.
Der obere Streifen lässt sich ein Stück weit verfolgen, bis er unter die Bachsohle hineingeht.
Weiter bachaufwärts, Höhe 470 m, tritt zu beiden Seiten des Baches wieder ein bituminöser Streifen auf. Ferner schreibt Bürgi: "Etwas weiter unten im Bach, treten die Kohlen nochmals, aber noch unbedeutender zu Tage und zwar ganz unter den oben beschriebenen Verhältnissen."

Vom Tobel des Ibenbaches, der durch Kaltenbach fliesst, erfahren wir: "In einer Höhe von zirka 534 - 540 m kommt man zu einem kleinen Wasserfalle, in dessen  Nähe das Tobel zu einer Art Kessel ausgefressen ist. An der Böschung zur rechten
Seite des Baches liegen die Gesteinsschichten fast ganz entblösst und da tritt die Kohlenformation ganz deutlich zu Tage. Eine Analogie zwischen diesem Vorkommnis und Herdern ist unverkennbar. Lockere Molasse bildet den Grundstock des Gebirges ; auf ihr ruht eine 13 - 18 cm mächtige Schicht von schiefrigem Sandmergel, der ebenfalls Petrefakten führt, nur in geringerer Menge als der in Herdern. Im übrigen ist diese Schicht von dem Liegenden des Herdener Flözes durchaus nicht verschieden. Auf dem Sandmergel setzt ein Kohlenflözchen auf von 3- 6 cm Mächtigkeit; die Kohle zeigt dieselben schönen Gagatstreifchen, wie in Herdern und ist auch sonst dem Ansehen nach derselben vollkommen gleich. Über derselben mangelt aber der Kalk, der durch eine 6-9 cm mächtige Mergelschicht ersetzt ist, auf welcher sich eine zweite Kohlenschicht von
1,5 -3 cm Mächtigkeit auflagert, die als Oberkohle zu betrachten ist.

Der Bericht der pyrotechnischen Gesellschaft (1840) erwähnt: "Am Otterbache am Stammheimerberge findet sich im bituminösen Schiefer eine etwa 3 cm starke Kohlenlage."
Escher erwähnt von dort: "einen 9-12 cm starken Pechkohlenstreifen"; zudem soll sich am Stammheimerberg oft Kohle im
Sande finden.
Aufschlussreicher sind die drei tiefen Talschluchten des Eggmühle-, Liebenfels- und Kührainbaches, die sich oberhalb Mammern vereinigen.
Bürgi beschreibt zunächst von der Nähe des Zusammenflusses "ein ganz artiges Pechkohlenflöz", das "zwar nicht in der eigentlichen Kohlenformation, sondern wiederum in und über dem blauen Sandstein" lag.
Mächtigkeit des Nestes: "eine blosse Schnur" bis 12 cm. Auch Eisenkieskristalle fanden sich vor. Da diese Art der Kohlenvorkommnisse sich in den verschiedensten Teilen des Kantons wiederhole und schon mehrfach zu getäuschten Hoffnungen Veranlassung gegeben habe, sich aber nirgends so mächtig, so deutlich ausgebildet und so leicht zugänglich gezeigt habe wie hier, rät er eine nähere Untersuchung an. Zeigen sich dann trotz aller günstigen Umstände die Kohlen hier nicht abbauwürdig, so dürfe man von vorn herein bei allen derartigen Kohlenflözen auf weitere Untersuchung und noch weit mehr auf den Abbau, als durchaus hoffnungslos, verzichten. Sein Rat scheint befolgt worden zu sein.
Profil dieser Gegend nach Escher:
- Sandstein, schiefrig,
- Molassesandstein, gut zum Kellergraben, darin 6-18 cm Kohle mit Kalkschiefer,
- Magerer Kalk, knollig, hellgrau.
Im gleichen Niveau an der Strasse:
- Sand, grau und eisenschüssig,
- Mergel, grau, 30 cm,
- Kalk, knollig, 20 cm,
- Kalk, sandig,
- Sandstein mit Knauer.
Dazu bemerkt er: "Diese 6- 18 cm Kohle, sehr eisenkiesreich, befindet sich im Liebenfelsbächli, grad ob dem obersten Hause von Mammern; nach einem Versuchsbau keilt sie sich nach wenigen Fuss Erstreckung aus und neben der Landstrasse im gleichen Niveau ist auch keine Spur davon mehr sichtbar."
Weiter oben im Liebenfelser Bach fand Bürgi ferner in ganz ähnlichen Verhältnissen noch zwei unbedeutende Nestchen, sowie 6-8 Stellen der nämlichen Kohle im Kührain- und Eggmühletobel mit "Mächtigkeiten" von kaum 6 mm bis 6 und 9 cm.
"Die eigentliche Kohlenformation tritt nur an einer Stelle in einer Höhe von 510-516 m im Eggmühletobel deutlich hervor; aber sie ist gänzlich taub, d. h. kohlenlos." Die Schichtungsverhältnisse zeigen "eine solche Übereinstimmung mit denjenigen in Herdern", dass Bürgivermutet, hier das nördlich Ausgehende des Flözes gefunden zu haben.
Hätte er seiner Zeit schon die zahlreichen Entblössungen gesehen, die infolge der 1876er Regengüsse durch die Rutschungen eintraten, so hätte er dieses Ausgehende fast in jedem Niveau mit der gleichen Berechtigung, was die petrographische Beschaffenheit anbetrifft, annehmen können. Obige Stelle liegt 40 m tiefer als Herdern.
Gleich beim Beginn, bei Eggmühle, zeigten sich:
- leicht verwitterbare Mergelkalke,
- blauer Mergel,
- schwarze bituminöse Kohlenmergel, 20 cm, mit Schneckenschalen,
- gelblicher Mergelkalk.
Einige m tiefer zwei Lagen bituminöser Mergel, getrennt durch Mergel und eingeschlossen von solchem.
Höhe etwa 530 m.
Weiter unten, beim ersten Wasserfall, etwa zwischen 500 und 510 m "eigentliche Kohlenformation":
- toniger Sandstein,
- schwarze Kohlenmergel, getrennt durch blauen Lehm, 0,2-0,3 m,
- Mergel, bröckelig, 2 m,
- toniger Sandstein, hervortretend, 0,4 m,
- gelblich-blauer, bröckeliger Mergel, 1 m,
- schwarzer Kohlenmergel, 0,1 m,
- gelblich-blauer, bröckeliger Mergel, 1 ni,
- blauer, toniger Sandstein (darüber hinunter fällt das Wasser),
- dunkle Mergel, 0,3 m,
- bläuliche und gelbliche Mergel, 2 m.
Talabwärts bis 440 m finden sich, bald links, bald rechts des Baches, noch fünf Stellen bituminöser, schwarzer Mergel, zwischen Mergeln eingeschlossen. Eine letzte beobachtete Stelle liegt bei etwa 430 m, rechts des Baches, gegenüber dem südlichsten Hause von Mammern (10 - 20 cm).
Auch beim Ausgraben des Weiherchens am Liebenfelserbach (430 - 440 m) habe man "Steinkohlen" gefunden. Vom 'obern Teil des Liebenfelsenbaches haben wir von A. Escher folgendes Profil:
"Liebenfels:
- Nagelfluh, nicht selten mit Porphyr und grünem Granit,
- Mergel, weisslich, knollig, 4,5 m,
- Vegetation,
- Mergel,
- Vegetation,
- Mergel,
- Vegetation,
- Kalk = Bubikon (will sagen knolliger Wetterkalk) etwa 30 m,
- Vegetation,
- Mergel, bunt und schwarz, Helix,
- Sandstein, weich, glimmerig,
- Sandsteinplatten,
- Mergel, zum Teil schwarz und bunt,
- Wetterkalk, weisslich, (etwa 20 m über der Vereinigung der Bäche). "
Östlich Mammern mündet bei Spannacker das Ibtobel mit wenigen Aufschlüssen. Unten rechts lässt sich ein bituminöses Nest, Höhe 430 - 440 m, ohne jegliche Bedeutung, zwischen tonigen Sandsteinschichten erkennen. Schichtenfall etwa 2° gegen den Berg hinein.
Mehr Aufschlüsse gibt die Schlucht des Kesselbaches von Glarisegg aufwärts.
Bürgi erwähnt nur vom untersten Teil höchstens 6 cm Kohle zwischen blauem und gelbem Sandstein. (Nest) Bei der Hauptkrümmung des Baches, SE der Häuser, ist durch Abrutschung eine etwa 30 m hohe Wand entblösst. Oben treten mehr sandig tonige, unten gelb mergelige und gegen die Bachsohle blau mergelige Partien auf. 4-5 m ob dem Bach (410 - 420 m) zieht sich ein Bändchen von 10 - 30 cm bituminöser, ganz schwarzer Mergel hing 1 -2° bergwärts fallend; 1 m tiefer setzt ein gleiches kohliges Bändchen an, geht aber bald aus.
Auf der westlichen Seite des Kessels sieht man einige Streifen dunkeln Mergels von wenig cm Dicke, sowie in der Basis 10 cm schwarzen, kohligen Mergel. Oberhalb des Wasserfalles, aber vor der Vereinigung der zwei Bäche, kann man links zwischen gelben Mergeln wieder einen Streifen kohligen Mergels verfolgen (10 cm). Ähnliches trifft man weiter aufwärts. Nester und rostige Schnüre mit unregelmässigem Verlauf zeigen sich dann und wann beidseitig im Sandstein.
Weiter gegen Steckborn hin treffen wir das Speckbachtobel. In seinem untern Teil bei Wolfskehlen traf man in einem Holweg,  der nach Weier führt:
- Knauer und lockere, hellgraue, glimmerige Molasse
- gelbe, bröckelige Mergel,
- grüne Mergel,
- bituminöser, schwarzer, schiefrig sandiger Stinkkalk mit Plannorbis, 0,4 m,
- gelber Sand, 1,5 m,
- Knauermolasse und Sand mit rostgelben, bituminösen Streifen, auf 4m entblösst.  (Höhe etwa 425 m).
und gegenüber dieser Stelle am Südufer des Baches (Höhe 420 m):
- lockerer, hellgrauer, glimmerreicher Sand mit Mergelknöllchen Sandstein mit Unio, 15 m,
- Knauermolasse, 1- 2 m,
- gelber Sand, 3 m,
- blaugrauer Sand mit dünnen Kohlenstreifen, 0,5 m
- grüne, schiefrige Mergel im Bachbett.
Ferner am Eingang des Tobels östlich der Strasse Steckborn-Pfin:
- gelbe, lettige Mergel, 10 m,
- knauerige Sandsteine, 2 m,
- gelbe Mergel, 1 m,
- Nagelfluh, 3 m, (tiefste Nagelfluhschicht),
- gelbe Mergel, 2 m,
- Knauermolasse, 2 m,
- gelbe, lettige Mergel, 20 m,
- hellgraue, glimmerige Sande, 4 m, (höchstes Niveau dieser Sande),
- Kohlenband,
- gelbgraue, lettige Mergel mit zwei Kohlenbändern, 8 m,
- Knauermolasse und hellgrauer Sand, 6 m,
- grünlich grauer Sand, 6 m,
- Bachbett. (Höhe etwa 530 m.)

Unmittelbar bei der Brücke, wo jetzt die linke Talseite durch Rutschung entblösst ist, geht etwa in 500 m Höhe eine Muschelbank durch und darunter verläuft eine kohlige Mergelschicht. Sie lässt sich beidseitig verfolgen und verschwindet dann unter dem Bachbett. An dem verrutschten Hang (Höhe bis gegen 530 m) sind ferner noch vier kohlige Mergelbänder zu beobachten (10 - 30 cm), 4-6 m von einander getrennt. Eigentliche Kohle konnte nicht festgestellt werden.
Bürgi schreibt: "Im Speckbachtobel findet man sehr viele Kohlennester, teils im grauen, teils im blaugrauen, teils im gelben Sandstein.... Stellenweise lassen sich Kohlenstücke von 9 cm und mehr Mächtigkeit herausschlagen; aber alle diese Stellen sind sehr unzugänglich."
Bürgi erwähnt noch tiefer liegende Kohlenvorkommnisse:
"Am Badeplatz östlich von Stechborn, ganz in der Nähe der Stadt, tritt etwa 60 - 90 cm über dem Niveau des Sees ein ganz artiges Kohlenflözchen von 4,5 -9 cm Mächtigkeit zu Tage. Es ist zwischen blaugrauem und gelbem eisenschüssigen Sandstein eingelagert. Der gelbe, sehr lockere Sandstein bildet das Dach des Flözes."  Da er wenig mächtig sei und da gleich darauf der Humus folge, befürwortet er das Abdecken auf etwa 10 m zur Konstatierung des weitern Verlaufs. Eigentlich gegraben wurde nicht; doch sei die Kohle nach Aussage von Feuerarbeitern guter Qualität gewesen.)
Ferner berichtet Bürgi: "Weiter oben am See, im "Schweizerland" (Wirtshaus) und bei Berlingen sollen dieselben Kohlen bei niedrigem Wasserstande des Sees schon oft bemerkt worden sein."
Auch beim Bau der Strasse nach Berlingen dem See entlang sei man auf Kohlen gestossen und auf der rechten Seite des Sees zwischen Gaienhofen und Horn hat Herr Fèllemann früher "bei niederm Wasserstande Platten Kohlen von einigen m2 und einigen Zoll Dicke gesehen".
Kaum nennenswert sind dagegen Kohlenstreifchen von 1,5 -2 ein Dicke, die sich da und dort südlich der Strasse Steckborn-Berlingen bei den Stollen zu den dortigen Felsenkellern im gelben Sandstein zeigten und nach kurzer Entfernung wieder verloren.
SE des Dorfes Berling an der Strasse nach Büren, gerade bevor sie in einer Schleife über das Tobel führt, trifft man dagegen auf Spuren früherer Grabarbeiten. Bei etwa 525 m Höhe gingen etwa 50 - 60 m von einander entfernt zwei Stollen in E Richtung in den Berg hinein. Beide sind jetzt ganz zerfallen; aus dem untern fliesst am Bord der Strasse eine Quelle heraus. Die Gemeinde liess dort 1857 durch einen gewissen Jäck Grabungen vornehmen. Leider ist in den Gemeindearchiven hierüber nichts enthalten. Der obere Stollen ging weiter hinein und war trockener als der untere; hier floss immer viel Wasser und es musste stark gesperrt werden. Als sich dann aber im obern Stollen ein Unglück ereignete, hörte man auf zu graben.
Bürgi erstellte folgendes Profil:
- Diluvium,
- Lose Nagelfluh,
- Sandstein, grobkörnig, ziemlich fest,
- Sandstein, locker, glimmerhaltig, bröckelt leicht, mit eisenschüssig umschalten Knauern,
- Tonmergel, wenig mächtig, graublau, ziemlich rein, stellenweise in plastischen Ton übergehend,
- Sandmergel, dunkel, bröckelig, 12 - 18 cm,
- Kohle, 3-4,5 cm,
- Kalkmergel, dunkel, schiefrig, nicht leicht brennbar,
- Kohle, 4,5-9 cm,
- Mergel, schwarzgrau, "mulmig", sehr bituminös, 18-24 cm; schiefert sehr leicht heraus und brennt mit kleiner Flamme,
- Kohle, 3-4,5 cm,
- Kalkmergel, sandig, 18 - 30 cm, schiefrig, gegen die Kohle hin mit Petrefakten; im Liegenden übergehend in zähen, weniger gefärbten Tonmergel,
-Sandstein, locker, gelblich grau, viel Knauer und enthält eine Muschelbank.
Am Ausgehenden sei die Kohle sehr unansehnlich rostfarbig gewesen durch das aus den obern eisenhaltigen Sandsteinen heruntertropfende Wasser. Sie habe sich leicht von den Grenzschichten trennen lassen. In der Tat ist das die einzige seiner gefundenen Stellen mit wirklich flözartigem Charakter. Verbessert hat sich nach Aussagen von alten Leuten das Flöz im Berge drin nicht. Auch seine horizontale Ausdehnung scheint eine ganz beschränkte zu sein. Weiter südlich und nördlich kann man nichts entdecken und in der gleichen Höhe jenseits (westlich) des Baches fand man an den dortigen Abstürzen nur dunkle Mergel mit einem wahrscheinlich ganz lokalen S- fallen von 14-16°. Auch im östlich gelegenen Rütelitobel, dessen Bach bei Mannenbach mündet und das Bürgi bis zur Quelle gründlich auf das Ausgehende des Berlingerflözes untersuchte, zeigte sich keine Fortsetzung.
Eine Mächtigkeit von zusammen bloss 10,5 - 18 cm, besonders wenn nicht zusanimenhängend, lohnt aber die Ausbeute bei weitem nicht.
Dieses Vorkommen liegt wiederum in der erwähnten Zone zwischen 500 und 550 m.
Viel zu reden gaben (1890) die Kohlenvorkommnisse südlich Ermatingen.
Erste Versuche datieren zwar schon in den Anfang unseres Jahrhunderts zurück (also ca. um 1825).
So schreibt J. Engeli: "Auch die Ermatinger machten damals 2 (zw. 1820 und 1830) Versuche und zwar wurden Bergknappen aus dem Vorarlberg angestellt, um diese Arbeiten auszuführen; es sind damals zwei grössere Stollen in der Nähe des Wolfsberges in den Berg getrieben worden. Die Ausbeute lohnte jedoch da die Kosten auch nicht, sodass die Arbeiten bald eingestellt wurden."  Bürgi erwähnt die gleiche Stelle. Er gibt eine Stollenlänge von 12 - 15 m an, fand aber die alten Baue ganz verschüttet. Trotz zweitägigen Grabens mit einigen Arbeitern gelang es ihm nicht, das Mundloch des alten Stollens ganz aufzudecken. Die Kohlenmächtigkeit soll 15 cm betragen haben. Er zweifelt an der Richtigkeit der Angabe, da etwa 100 Schritte von den erwähnten Bauen entfernt dieselbe Formation fast ganz kohlenleer zu Tage trete. Er schätzt die Stelle etwa 10 m tiefer als diejenige ob Berlingen und hat wohl fast das Richtige getroffen. (Höhe zwischen 500 und 510 m am linksseitigen Abhang des Tobels.)
Im Frutwilertobel (Hubertobel), 400 m westlich davon gelegen, konnte er die Fortsetzung nicht auffinden.
Im Jahre 1870 trat im Stellitobel (östlich Wolfsberg) infolge einer Abrutschung abermals eine Kohlenschicht zu Tage und ein Erdarbeiter beutete einige Stosskarren voll Kohle aus. fand die Schicht bloss 3-4 cm dick und traf in der Nähe auf schöne Eisenkieskristalle. (Stelle zwischen Riederhau und Unter Stelli, am linksseitigen Abhang bei 510 - 520 m Höhe.)
Im Winter 1889/90 wurde etwas südlich obiger Stelle wiederum durch eine Rutschung die Kohlenschicht von neuem "entdeckt". "Ein gewisser Lanz von Saarbrücken, der sich damals in Ermatingen, aufhielt, hörte auch von der Sache, besichtigte die Fundstelle und erweckte in den Leuten grosse Hoffnungen, indem er vorgab, das aufgefundene Kohlenschichtchen sei nur der Vorläufer von grösseren Schichten, die sich weiter unten befinden; die gleichen Erfahrungen habe man auch in seiner Heimat gemacht. Man solle nur einen' Versuch machen und in die Tiefe dringen, so werde man sicher auf ein ergiebigeres Lager stossen". (Engeli; Die Kohlenfunde bei Ermatingen. Von J. Engeli. Sekundarlehrer. Mitteilungen der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft. X. Heft , Page 56.1892).
Bevor sie weitere Schritte tat, beschloss jedoch die Gemeinde, ein Gutachten von Herrn Prof. Heim in Zürich einzuholen, der folgendes Profil feststellte:
Obige Stelle:
- Gelbliche Molassemergel,
- 1m gelber, mergeliger Sandstein,
- 2 1/2 m weisslicher bis bläulich-weisser Mergel, (vielleicht Zementmergel),
- 1-20 cm Mergel mit einzelnen Kohlenschmitzen mit Pyrit in Kristallen und kleinen Konkretionen,
- 3-6 cm Kohlenflöz. Die obere und untere Grenze sind schiefrig, weich, braun, der mittlere Teil schwarz, sehr glänzend und spröde,
- 0,2 m bituminöse Mergel, erfüllt mit den Schalen von Süsswasserschnecken, besonders Planorbis, Lymnaeus;
- ohne scharfe Abgrenzung aus den bituminösen Mergeln hervorgehend bläulich-weisser Mergel (Zementmergel? ) ähnlich wie oben."
Gegenüber der ersten Stelle, aber etwa 20 m höher (etwa 530 m), wo jetzt die Gemeinde Ermatingen einige Quellen gefasst hat, zeigte sich ebenfalls ein zusammenhängendes Flözchen.
"Auch hier liegt über der wenigen kompakten, zerfetzten, dünnen kohligen Schicht der helle, blauweisse Mergel und darunter erst dunkler bituminöser Mergel und tiefer wieder heller Mergel." (Heim.)
"Im Sangentobel bei Wolfsberg, bei zirka 500 m Meereshöhe, links des Baches, finden sich im Molassesandstein einige eigentümlich geformte Kohlenschmitzen, ein verkohltes, im Sand eingebettetes Geäste, an welchem einige dickere Stellen von Gestalt plattgedrückter Äste unterscheidbar sind. Eine konkordante Schicht ist hier nicht vorhanden."
"Auf ähnlicher Höhe, etwas talaufwärts, genau gegenüber Wolfsberg folgt eine Entblössung mit deutlich flacher Schichtung und folgendem Profil:
- Mergel,
- sandige Mergel,
- Kohlenschicht, 0-2 ein dick, unregelmässig wechselnd, sehr glasig glänzend, schwarz, spröde, schwefelhaltig.
- 0,25 - 0,3 m bituminös schwarze Mergel mit Schneckenschalen;
- weisslich-blauer und grauer Mergel (zementsteinartig)." (Heim.)
"Im übrigen Teil des Sangentobels, sowie in dem westlich folgenden Tobel zwischen Sangen, und Frutwilen ist nichts von Kohle zu finden." (Heim.)
Noch eine Stelle sei erwähnt. In der Nähe der Strassenwende südlich Hard (P. 455) bei einem Anriss, geht zwischen weisslichen Mergeln eine bituminöse Schneckenschicht durch; sie enthält eine Spur Kohle und kann bis ans Strassenniveau verfolgt werden. Die Schicht zeigt ein regelmässiges Fallen von 3 °SSW.
Verfolgen wir den Seerücken weiter nach E, so kommen wir nach Gastel bei Tägerwilen, worüber J. Engeli schreibt: "Notar Mayer teilte mir mit, dass in den Jahren 1813 oder 1814 die damalige Regierung durch Zuchthaussträflinge in der Gegend von Castel nach Braunkohle graben liess. Die Ausbeute war jedoch so gering, dass mit dieser Arbeit bald wieder aufgehört wurde." Seither sind in diesen Tobel keine Kohlen mehr gefunden worden, dagegen weiter E bei Egelshofen. Hier erschloss nämlich die Anlage eines etwa 1000 m langen Stollens, der bei Erstellung der Kreuzlinger Wasserleitung E Bernrain in NS Richtung getrieben wurde, ein kleines Flöz. Höhe des Stollens etwa 485 m. Schon beim Einschnitt vor dem Stollen zeigte sich zwischen den Knauern "ein schmales, oft unterbrochenes Band von Kohle, 5-8 cm mächtig"; natürlich nestartig. Die ersten 70 m durchschnitt der Stollen die aus losem Sand mit eingebetteten harten Knauern bestehende Molasse, worauf bis 100 m nur loser Sand auftrat. "In dieser Distanz zeigten sich an der Decke pflanzenführende Mergel mit einer Schicht Kohle, die mit 20% Neigung rasch fiel, um dann 10 m weiter hinten horizontal zu verlaufen." Nach weitern 80 m stiegen die Mergel mit dem Kohlenband und dem darunter lagernden Süsswasserkalk wieder in die Höhe und verschwanden in der Decke. Weiter traf der Stollen nichts Organisches mehr. Er hat hier also ein trogartiges Tertiärmoor quer durchschnitten mit folgendem Profil:
- Glazialschutt,
- Molassesand mit Knauern,
- Sandsteinplatten, 10 - 20 ein dick, durch lose, sandige Zwischenlager von einander getrennt,
- Mergel, weich, 40 - 50 cm, spärliche Pflanzenreste,
- Kohle, 3-25 cm ; auf etwa 20 m 15-20 cm mächtig, dann abnehmend bis zu 3 cm, auf kurze Strecke 25 cm erreichend ; Mächtigkeit gegen das jenseitige Ufer rasch wieder abnehmend; ganz verschwindend und übergehend in eine dünne schwärzliche Mergelschicht.
- Kalkstein, grauweiss, hart, 10 cm, mit Gonchylien, Charasamen und Wasserpflanzen (Potamogeton),
- Kohlenschiefer, 10 cm, dunkel mit Conchylien, Glybtostrobus europaeus,
- Mergel, 14 cm, blau, mit Salvinia formosa,
- Mergel, pflanzenführend, etwa 150 cm,
- Sohle des Stollens.
"Die Unternehmer verwendeten die Kohle fortwährend zur Feuerung des Herdes und im Winter zur Heizung der Wohnräume."
Es drängt sich uns sofort die Frage auf, ob wohl die Fortsetzung der Längsrichtung dieses Moores in dem nur wenig östlich davon gelegenen Bätershausertobel nachweisbar sei. Eine Begehung des Tobels zeigte folgendes: Bei der Strassenbiegung im Dorfe, E des Baches, Höhe 430 m, ist ein Bruch eröffnet im schlechten Molassesandstein in dessen Profil vereinzelt schwarze bituminöse Mergel auftreten.
Bei etwa 460 m sieht man 3 Streifen schwarze bituminöse Mergel.
Weiter oben, gerade über dem Wasserfall durchgehend, bei etwa 470 m tritt auf: 50 cm schwarzer, bituminöser Mergel.
Noch weiter aufwärts (etwa zwischen 480 und 490 m): unter anderem: Mergel, schwarz, bituminös, sichtbar auf beiden Seiten des Baches.
Oberhalb der Einmündungsstelle eines kleinen Baches von rechts zeigen sich:
schwarze Schiefer in der Sohle des Baches zwischen gelben Mergeln.
Noch unter 490 m: Beidseitig zu verfolgen und weiter oben unter der Bachsohle durchgehend, sind zwischen gelben Mergeln eingeschlossen: 50 - 60 cm dunkle, blättrige Mergel mit Schneckenschalen.
Weiter oben: noch ein Bändchen Kohlenmergel zwischen blauen und grauen Mergeln, im ganzen 1- 2 m dick und noch weiter aufwärts treten Süsswasserkalke und Kalkmergel mit Schneckenschalen und Streifen von 4-5 cm mächtiger, schwarzer, blättriger Kohle auf, mit vielen Planorben auf den Schieferungsflächen.
Schichtenfall 2-3° bachaufwärts (ungefähr südlich).

Fast zu oberst im Tobel, gerade da, wo die zwei Quellbäche zusammenfliessen, (Höhe 502 m) traf man noch ein 30 - 60 cm mächtiges Flöz. Es lässt sich beim Zufluss links etwa 10 m und beim rechten etwa 8 m weit verfolgen und fällt dann unter das Bachbett ein.
Flöz: 31-60 cm, schiefrig, mit glänzenden Kohlenpartien, stellenweise Kohlenmergel mit Schneckenschalen und blaue Mergel und Süsswasserkalk dazwischen gelagert, alles stark rostig überlaufen; auf der ganzen Sohle liegt eine plattenförmige Schicht schwarzer, splittriger, 8-9 cm dicker Kohle, in die stellenweise Kalk keilförmig eingelagert ist.
Eine letzte Nachricht von Kohlenfunden in dieser Gegend stammt aus dem Liebburgtobel, 2,5 km E Bätershausen.
NW vom Schlosse am rechtseitigen Abhang in 470 - 480 m Höhe wurden an zwei Stellen Kohlen gegraben. Bürgi erwähnt das Vorkommen auch, fand aber die beiden Stolleneingänge damals schon verschüttet und erwähnt ferner "das Auftreten der verschiedenen sehr bitumenhaltigen Mergelschichten", zwischen denen sehr gut Kohle eingelagert sein könne; gefunden habe er aber keine.
Mit wenigen Worten seien noch einige Täler auf der Südseite des Seerückens erwähnt. In petrographischer Beziehung kann als neu das häufigere Auftreten von Nagelfluh erwähnt werden. Da und dort wurden auch Kohlenspuren, aber mehr nestartigen Charakters gefunden: so im untern Teil des Hofackertobels am Rebberge bei "Badstube" N Weinfelden (460 m) eine ganz dünne Schnur zwischen Sandsteinen; bei Schloss (Weinfelden) zwischen Sandstein und Nagelfluh einige Nester (580 m). Auch N Altenklingen hat, seiner Zeit Herr Professor Heim Kohlen gefunden und ebenso werden aus dem Tobel ob Pfin solche gemeldet. Die Stellen sind aber nicht mehr aufzufinden und in Pfin ist auch den ältesten gegendkundigen Leuten nichts bekannt.

Pyrit: Im Jahre 1870 trat im Stellitobel (östlich Wolfsberg) infolge einer Abrutschung abermals eine Kohlenschicht zu Tage und ein Erdarbeiter beutete einige Stosskarren voll Kohle aus. fand die Schicht bloss 3-4 cm dick und traf in der Nähe auf schöne Eisenkieskristalle. (Stelle zwischen Riederhau und Unter Stelli" am linksseitigen Abhang bei 510 - 520 m Höhe.)
Im Winter 1889/90 wurde etwas südlich obiger Stelle wiederum durch eine Rutschung die Kohlenschicht von neuem "entdeckt". "Ein gewisser Lanz von Saarbrücken, der sich damals in Ermatingen, aufhielt, hörte auch von der Sache, besichtigte die Fundstelle und erweckte in den Leuten grosse Hoffnungen, indem er vorgab, das aufgefundene Kohlenschichtchen sei nur der Vorläufer von grösseren Schichten, die sich weiter unten befinden; die gleichen Erfahrungen habe man auch in seiner Heimat gemacht. Man solle nur einen' Versuch machen und in die Tiefe dringen, so werde man sicher auf ein ergiebigeres Lager stossen". (Engeli; Die Kohlenfunde bei Ermatingen. Von J. Engeli. Sekundarlehrer. Mitteilungen der Thurgauischen Naturforschenden Gesellschaft. X. Heft , Page 56.1892).
Bevor sie weitere Schritte tat, beschloss jedoch die Gemeinde, ein Gutachten von Herrn Prof. Heim in Zürich einzuholen, der folgendes Profil feststellte:
Obige Stelle:
- Gelbliche Molassemergel,
- 1m gelber, mergeliger Sandstein,
- 2 1/2 m weisslicher bis bläulich-weisser Mergel, (vielleicht Zementmergel),
- 1-20 cm Mergel mit einzelnen Kohlenschmitzen mit Pyrit in Kristallen und kleinen Konkretionen,
- 3-6 cm Kohlenflöz. Die obere und untere Grenze sind schiefrig, weich, braun, der mittlere Teil schwarz, sehr glänzend und spröde,
- 0,2 m bituminöse Mergel, erfüllt mit den Schalen von Süsswasserschnecken, besonders Planorbis, Lymnaeus;
- ohne scharfe Abgrenzung aus den bituminösen Mergeln hervorgehend bläulich-weisser Mergel (Zementmergel? ) ähnlich wie oben."
Kohle:

TG: Altholz, Bichelsee, Bleiche, Brandholz, Brindel, Bründeltobel, Bründliholz, Bühl, Ebnat, Dietswil, Dietswilerhöhe, Dussnang, Fischingen, Flohbach, Frauenfeld, Giessen, Grüt, Güttingen, Hunzenberg, Itaslen, Kranzenberg, Littenheid, Moos, Mühletobel, Murgtal (oberes), Murkart, Neuhunzenberg, Oberwangen, Rotbühl, Schwendi, Schönau, Seelmatten, Sitzberg, Tanneckertal, Will, Zelgli, Ziegelmoos;(Kohleabbau)
- Letsch, Emil; 1899; Beiträge zur Geologie der Schweiz, Geotechnische Serie, I. Lieferung; Seite 187 - 194;Die schweizerischen Molassen östlich der Reuss
- Schmidt, C.; Beiträge zur Geologie der Schweiz. Erläuterungen zur Karte der Fundorte von Mineralischen Rohstoffen in der Schweiz; 1917
(Kohlebergbau). Obermiocäne Süsswassernagelfluh.
Im oberen Murgtal bei Wil. Wenig mächtige Flözchen in Kohlenschiefer und Süsswasserkalk, eingelagert in Nagelfluh. Bei Littenheid (Koordinatenangaben) wurden ums Jahr 1838 mehrere kurze Stollen getrieben.

Letsch (1899):
Früher waren in der Gegend von Littenheid eine ganze Anzahl Kohlengruben im Betrieb. Die Kohle trat stets in Gesellschaft schwarzer Mergel oder Schiefer auf und verdankt wohl ihre Entdeckung dem Auschürfen des Bodens bei dem regen Kalkabbau.
Eine erste schriftliche Mitteilung über Kohlenfunde in dieser Gegend finden wir bei Escher vom Juli 1837. Er erwähnt, dass in den verflossenen Jahren Schopfer, der seiner Zeit die Schieferkohle in Uznach entdeckt, in der Umgebung von Will verschiedene Versuche auf Molassekolile gemacht und hiezu das Geld zum Teil vom kaufmännischen Direktorium in St. Gallen, erhalten habe. Nachdem dann einmal Kohle gefunden war, gingen auch andere ans Werk und gruben aus und wer überhaupt dort Grundeigentümer war oder von einem solchen die Bewilligung erhielt.

Von Huber lesen wir ferner, dass er am 1. März 1838 der Regierung von St. Gallen, mitteilte, er habe im Laufe des Monats Januar in Littenheid, an der Grenze zwischen St. Gallen und Thurgau eine Steinkohlengrube eröffnet. Er fügte ein Kohlenmuster bei und schrieb:
"Da mein bis anhin betriebenes Steinkohlenlager jedoch noch nicht von solcher Mächtigkeit ist, dass ich den Preis so tief heruntersetzen könnte, um ihn auf einem weitern Umkreis hin allgemein gemeinnützig machen zu können, sich aber nach gemachten Beobachtungen hiesiger Einwohner und nach Aussage der Sachkundigen am Fusse des Gebirges in unbedeutender Tiefe ziemlich mächtige Kohlenlager befinden, durch deren Erschrotung die Quantität wenigstens um das Dreifache vermehrt, die Qualität sich verbessert, und der Preis wenigstens um die Hälfte heruntergesetzt werden könnte, diese mächtigen Lager aber ohne vorangegangene vorläufige Bohrversuche nicht vorteilhaft angegriffen und behandelt werden können ....," gelange er mit dem Gesuche an deren "landesväterlichen gemeinnützigen Sinn", ihm für einige Wochen die Bohrmaschine zu leihen. Wir ersehen daraus, dass der Kanton St. Gallens zu jener Zeit zu Bodenuntersuchungen eine staatliche Bohrmaschine besass.

Escher erwähnt vom Jahre 1837 schon acht Stollen:
- Am Kranzenberg, SW ob Lizzenheid sind drei Versuche gemacht worden:
1. Ein Stollen von 36 m Länge in der Richtung SSE (hora 10,5) und fällt auf diese Länge 4,8 m. Das Flöz ist etwa 42 cm stark; die Kohle selbst ist aber sowohl am Ausgehenden als am Ort bloss 6 cm stark. Das Gestein löst sich vom Dach und von beiden Seiten leicht ab."
Profil dieser Stelle:
- Nagelfluh,
- gelbliche Albismergel, 1,2 m
- Kohlenschiefer, etwa 42 cm
- graue, bunte Mergel, übergehend in rote Mergel, 12 cm
- gelblichbraune und rötliche, 54 cm
gelbe, bröckelige Mergel.
2. "In dem etwa 12 m langen etwa S streichenden Stollen, der im Liegenden des Flözes angesetzt zu sein scheint, sehen wir weder schwarze Schiefer noch Kohle."
3. "Fallen schwach N E. Die bituminösen Schiefer wimmeln von Lymnaeus und Anodonta (?), Unio Lavateri und bestehen grösstenteils fast bloss aus diesen."
Profil:
- Nagelfluh,
- Blauer Ton, 18 cm
- Schwarze Schiefer mit Petrefakten, etwa 45 cm, mit 6 cm Kohle;
- Kalkmergel, fast in Kalk übergehend, wird zu Kalk gebrannt.

Alle Stollen sind inzwischen natürlich zerfallen; nur Schutthaufen und verstürzte Löcher sind noch sichtbar. Zwei Stollen
liegen gerade westlich des Buchstabens b von Ratenberg (topographische Karte), Höhe zwischen 650 und 660 in, der dritte liegt östlich dieses Buchstabens und etwas höher, vielleicht 670 m. Er war nicht gerade, sondern hatte einen leichten Richtungswechsel und war ausgezimmert. Hier beutete bis Anfangs der Vierzigerjahre Stierli aus. Es habe Kohle bis auf 21 cm gehabt. Der Transport geschah mit Schubkarren.
Weiter unten am Abhang bei etwa 598 m, wo ein Wasserloch und ein Schutthaufen sichtbar sind, sei ohne Erfolg ein
20 -- 25 in tiefer Schacht gegraben worden.
Im "Brandholz", das ist nördlich Ebnat erwähnt Escher einen vierten Stollen, 23,1 m lang. "Die schwarzen Schiefer sind 6 cm und die Kohle 6 cm mächtig."
„Am Langenauberge Stollen 36 m lang; die Kohle enthält viel Schwefelkies, ist 6-9 cm dick.
Etwas tiefer im Tobel soll früher ein 6- 15 cm starkes Kohlenlager gefunden worden sein; ein Erdschlipf hat es zugedeckt."
Aus dem "Zelgli" und vom "Giessen" werden zwei weitere Stollen erwähnt. Ersteres muss nach Eschers Skizze auf der E Seite des Langenauwaldes liegen; der Name ist aber niemandem in der Gegend bekannt. "Giessen" liegt SE der Dietswilerhöhe und E des Hauses am linksseitigen steilen Abhang. Höhe etwa 600 m.
Ein alter Holzhacker erzählte, wie auch er im "Giesssen" mit ausgebeutet habe "Es sei am Abhang ein Schacht gegraben
worden, und man habe dann die Kohle durch eine hohe Leiter hinaufgetragen. Einmal über den Mittag sei dann alles zusammengebrochen und habe das Geschirr begraben. Oben an der Kohle sei Nagelfluh gewesen und etwas davon entfernt habe man in der gleichen Höhe Kalkstein gewonnen und weiter unten Gips. In der Nähe habe eine Gipsmühle gestanden.
Escher erwähnt noch: "Kohlen sollen sich ferner finden im Brindel (zwischen Dietswil und Fischingen) bei Oberwangen, Schönau und in Itaslen.
Schönau liegt SW Littenheid; Kalkbrüche und Brennereien waren dort vorhanden; aber Kohle sei nie gegraben worden. Ein Herr Mäder in Unterschönau wusste zwar davon, dass in einem Acker gegen Oberschönau hin (Höhe 660 m) sich
Kohlenbrocken und bis ziemlich tief hinab dunkleMergel gezeigt hätten.

Das Bründeltobel beginnt SW Dietswil und mündet gegen Aumühle-Oberwangen aus. Aber auch hier konnte nichts gefunden werden, noch wusste man etwas von Kohlenfunden.
N Oberwangen, wo von Punkt 585 die Strasse NE durch einen Einschnitt gegen Hunzenberg hinaufführt, sieht man bei 610 m anstehend:
- Nagelfluh,
- Mergel,
- Mergelkalke, schwarz, bituminös, voll Schneckenschalen,
- bläulicher Mergel,
- Mergel mit Süsswasserkalkknollen.

Etwas auf der Ebene droben (etwa bei 630 m) seien früher einmal Kohlen gegraben worden. N Neuhunzenberg, bei 650 m, ist gegenwärtig auf senkrecht durchklüftetem und zum Teil knolligem Wetterkalk ein Bruch angelegt.
In Itaslen dagegen, NW Dussnang, wissen auch die ältesten Leute von keinen Kohlenspuren.
Aber in der Nähe von Bichelsee, am steilen Abhang des "Ziegelmoos" (814 m) S "Höfli" zeigen sich jetzt noch Spuren früherer Grabarbeit. Die Stelle liegt auf zürcher Gebiet bei ungefähr 770 - 780 m Höhe. Oben geht eine Nagelfluhschicht durch; dann folgen unten Mergel mit einer zum Teil noch sichtbaren, schiefrigen Kohlenschicht und noch tiefer wechseln Mergel und Nagelfluhschichten noch einige Mal mit einander ab.
Die Ausbeutungsversuche an dieser Stelle rühren ohne Zweifel von der Firma Kasp. Schulthess & Cie. als Inhaberin der Glashütte und des Bergwerks Elgg her. Diese erhielt nämlich auf ihr Ansuchen hin unterm 13. März 1825 von der Bergwerkskommission die Bewilligung, in der Gegend des Seelmattersees einen Versuchstollen auf Steinkohle anzutreiben." Nach Aussage von alten Leuten in der Gegend sei die Kohle in einem Kennel ins Tal geleitet worden. Als dann einmal während der Nacht alles zusammengebrochen sei und das Geschirr verschüttet habe, seien keine weitern Anstrengungen mehr gemacht worden. Im dort herunterfliessenden Bach des Gerstentobels findet man jetzt noch Abraum und Kohlenstücke. Wahrscheinlich gilt eine Bemerkung Pupikofers (1837) dem gleichen Vorkommen. "...die Anbrüche einer Steinkohlenschichte, welche vor etwa 8 Jahren bei einem Erdschlipfe oberhalb Bichelsee an der zürcherischen Grenze sichtbar wurden, lassen erwarten .. ."

Schinz (1829): "Der letzte Fund von vorweltlichen Tieren in Kohlen wurde im Laufe des Jahres 1827 gemacht. Bei Seelmatten, einem kleinen Dörfchen zu oberst im Tanneckertal, welches in seinem Verlaufe zum Kanton Thurgau gehört, wurde an einem Hügel, der oben in einen scharfen Rücken ausläuft, etwa 600 Fuss ob der Talfläche durch einen Erdschlipf, ein Kohlennest sichtbar. Das Dach bestand aus einem etwa 1 1/2 Fuss mächtigen Sandsteinlager, über welchem Nagelfluh lag. Die Sohle bestand aus ähnlichem Sandfels. Zu oberst und unterst war taube Kohle mit einiger Glanzkohle eingemengt. Die Kohle selbst war nur etwa drei Zoll mächtig und stark mit Erdpech durchzogen. Diese Kohle wurde nun ausgebeutet und dabei, ob in der Kohle selbst oder im Gestein, ist nicht angegeben, fanden sich zwei Zähne, wobei der eine, ein Backenzahn von einer Art der von Cuvier aufgestellten Gattung Palaeotherium, leicht kenntlich ist; der andere aber von einem durchaus unbekannten Tiere herkommt und als neu angesehen werden muss."
Ungefähr zu gleicher Zeit wie bei Bichelsee machte Oberst Ginsberg von Elgg einen Versuchsstollen im Tale zwischen Sitzberg und Dussnang, ungefähr in der Mitte zwischen Riet und Schurten. Der Stollen ging da, wo die Kurve 700 die neue Strasse schneidet, in NW Richtung in den Hügel hinein. Er sei ziemlich lang gewesen und Ginsberg habe etwa ein halbes Jahr und zeitweise mit 20 Arbeitern ausbeuten lassen. Der Ertrag sei aber zu gering gewesen und Ginsberg habe die vertraglich vereinbarte Entschädigung an den Eigentümer Kügi nicht bezahlen wollen, sodass es zum Prozess gekommen sei. Der untere Teil des Stollens ist durch die neue Strasse entzwei geschnitten.
Über Mächtigkeit und Lagerungsverhältnisse konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Entblössungen finden sich in der Nähe keine.

Fischingen.
Der Bach, der von links her mitten im Dorfe mündet und von Rotbühl herkommt, heisst Flohbach, bei 670 m Höhe, an einer jetzt wieder zugedeckten Stelle, hat Herr Dr. J.Eberli Nachgrabungen angestellt und folgendes Profil entblösst:
- gelber Mergel mit wohlerhaltenen Blättern,
- blauer Mergel mit verkohlten Blättern,
- blauer Mergel mit Kohlenschmitzen und einzelnen Schnecken,
- Kohlenband 5 cm,
- KohlenmergeI mit Planorbis Cornu, Glausilia helvetica, Lymnaeus dilatatus,
- blaugraue Mergel,
- Sandsteinbank,
- Nagelfluhbank.
Obiger Kohlenmergel ist stark kalkig, enthält ferner viel Glimmerschüppchen und ganz schmale Kohlenschmitzchen. Die Kohlenstücke tragen nicht flözartigen Charakter, sondern sind von nestartiger Kohle aus dem Sandstein nicht zu  unterscheiden; ihre Entstehung ist auf Schwemmholz zurückzuführen.
Bei der Einmündung eines Baches von Schwendi her, P. 674, zeigen sich ebenfalls noch Spuren einer Schürfung, die der Besitzer von Tristen, Jos. Huber, ausführte, da vom Bache einige Stücke Kohle unter dem Bord hervorgeschwemmt worden waren. Die glänzend schwarzen Stücke tragen ebenfalls nestartigen Charakter.
Eberli verbindet die genannten zwei Stellen mit einer dritten auf der andern Seite des Bergrückens am neuen Strässchen von Bleiche herunter, wo bei 670 m auch eine kleine Kohlenschicht aufgedeckt worden sei und nimmt der gleichen Höhen wegen mit Bestimmtheit an, dass es sich hier "um ein und dieselbe Kohlenschicht" handle.
Eberli erwähnt ferner noch von Schwendi und weiter hinten von Moos Kohlenfunde, die alle auf nestartige Ausbildung schliessen lassen.
Ein weiteres nestartiges Vorkommnis, nämlich in der Bachsohle bei Grüt, unterhalb Bühl. Die Probestücke zeigen noch sehr schön die Jahrringe und stellenweise sind Pyritknollen aufgelagert.
In der naturhistorischen Sammlung in Frauenfeld finden Kohlen vom Wasserleitungstunnel im Altholz bei Murkart und vom  Mühletobel bei Frauenfeld.
Bei der Erstellung der Güttinger Wasserleitung durchschnitt man im Bründliholz (480 m) ein Kohlennest im Sandstein; Mächtigkeit 2-10 cm, 6,5 m unter der Oberflüche. Ringsum war der Sandstein pyrithaltig.
Braunkohle:
Pyrit: In der Bachsohle bei Grüt, unterhalb Bühl. Die Probestücke zeigen noch sehr schön die Jahrringe und stellenweise sind Pyritknollen aufgelagert.
Bei der Erstellung der Güttinger Wasserleitung durchschnitt man im Bründliholz (480 m) ein Kohlennest im Sandstein; Mächtigkeit 2-10 cm, 6,5 m unter der Oberflüche. Ringsum war der Sandstein pyrithaltig.

TG :  Bichelsee, ca. 600 MüM
In Bichelsee wurden gegen 10 kg Pyrit gesammelt in der trügerischen Hoffnung auf gewinnbringende Verwerung des gelben Erzes. Als Muttergestein wird blauer Mergel im Zusammenhang mit Kohle genannt.
- Pyrit -

TG :  Bischofszell, ca. 500 MüM
Montmorillonit : Rein im Montmorillonitton.

TG :  Egelshofen, Ermatingen, Berlingen, Mammern, Untersee;(Kohleabbau), ca. 400 MüM (Kohlebergbau).
Obere Süsswassermolasse. In den Molassesandsteinen und Mergeln, die am Südufer des Untersee anstehen, sind bei den genannten Orten gelegentlich z. T. Flözchen, z. T. Nester von wenigen Centimetern Mächtigkeit angeschürft worden.
- Braunkohle -

TG :  Eschenz (südlich), Auerbachtobel;(Waschgold), ca. 510 MüM
Ursprünglich hertransporitiertes Tauerngold.
Gold, gediegen : Als Waschgold, klein und körnig.

TG :  Espi, Frauenfeld, Gachnang, Haselmoos, Hundsrücken, Hungersbühl, Islikon, Matzingen, Murgtal (unteres), Murkart, Oberwil;(Kohleabbau), ca. 430 MüM
Südlich Frauenfeld bei Espi an der Strasse nach Matzingen notierte Escher ein Profil mit bituminösen und schwärzlichen Mergeln. Schöne Aufschlüsse finden sich wieder am Strassendurchschnitt und am Steilabsturz beim Hundsrücken. Die beiden Gehänge des Einschnittes sind jetzt zum Teil bewachsen oder deren Schichten durch herabrieselndes Verwitterungsmaterial verdeckt; doch lassen sich noch deutlich zwei schwarze, bituminöse, Schneckenschalen führende Streifen verfolgen, der eine 5 m, der andere etwa 10 m über dem Strassenniveau und ihre Fortsetzung zeigt sich an einem Anriss jenseits der Murg, gegenüber Höhe "Äuli", Höhe 430 - 440 m.
Die zahlreichen bituminösen Schichten lassen Kohle vermuten. Schürfversuche wurden an mehreren Orten vorgenommen; allerdings ohne Erfolg auf Kohlen.
Etwas weiter talaufwärts, bei Murkart wurde wirklich Kohle gegraben. Ein verschütteter Stollen (12 - 15 m Länge) ist an dem südlichen Vorsprung bei "Försterhaus", nahe der Hauptstrasse, noch zu beobachten. Er hatte NW Richtung. Ende der 18-Vierziger oder Anfang der Fünfzigerjahre habe hier ein Herr Mörikofer von Frauenfeld ausgebeutet. Die Stelle liegt bei etwa 445 m. Sie entspricht höchstens den obern Schichten am Hundsrücken oder liegt noch etwas höher.
- Braunkohle -

TG :  Fischingen, Bühl, Neugrüt, ca. 445 MüM
Pechkohle und Mergel mit Pyrit von Bühl (Koordinaten 714.820 / 252.350, 670 MüM.). Pechkohle, Kohlenmergel mit Schnecken, Ton mit Blattabdruck und Pyrit von Neugrüt (Koordinaten 715.020 / 252.670, 445 MüM.).
Pechkohle :
Pyrit : In blaugrauen Mergeln.

TG :  Frauenfeld, Herdern, Kalchrain, Rappennester;(Kohleabbau), ca. 500 MüM
5 Kilometer nördlich Frauenfeld. In planorbisreichen Mergeln mit Stinkkalken liegt ein ca. 1 m mächtiges bituminöses Flöz mit meist drei 9-15 cm mächtigen Kohlenstreifen. Die Ausdehnung des Flözes ist auf 9000 m2 nachgewiesen. Zwei Stollen von ca. 100 m Länge erschlossen das Flöz in geringer Tiefe unter der Oberfläche. Der Abbau fand statt in den Jahren 1856-1862. Im November 1916 wurde der Abbau wieder in Angriff genommen. Im Tagebau wurden bis Ende Mai ca. 200 Tonnen abgebaut. Die ganze Anlage ist wieder verfallen.
Die Gesamtausbeute an Kohlen betrug ca. 145 t im Tagbau und ca. 175 t im Stollenbau, zusammen also 320 t. Die Kohlen wurden mittels Fuhrwerk abtransportiert und in der Umgebung abgesetzt.
- Braunkohle -

TG :  Frauenfeld, Wellhausen, Wellhausentobel;(Kohleabbau), ca. 405 MüM
4 km östlich Frauenfeld. Zwei Flözchen von 9 - 15 cm maximaler Mächtigkeit wurden in der ersten Hälfte des 19. Jh.
abgebaut. Kohlen wurden einzig SE Wellhausen im Wellhausertobel gefunden. Ihr Vorkommen war aber schon früher bekannt. Die Stelle liegt an dem bewaldeten Vorsprung südlich der Reben in 508 m Höhe. Gefunden wurden schwarze Schiefer mit zwei Kohlenlagen von 1,5-15 cm Mächtigkeit.
- Braunkohle -

TG :  Kalchrain, ca. 590 MüM
Pyrit : In blaugrauen Mergeln.

SG_TG :  Sitter (Bach);(Waschgold), ca. 530 MüM
Mit recht vielen Flitterchen Waschgold.
Gold, gediegen : Als Waschgold.

TG :  Wildhaus, Simibach, Simmibach;(Schieferkohle), ca. 1100 MüM Kohlebergbau.
Schieferkohlen des Diluviums. Obertoggenburg. Östlich des Dorfes bei 1005 m im Tobel des Simmibaches liegen unter Moränen ca. 1 m schöne Schieferkohlen. Was aufgeschlossen ist, ist offenbar verrutscht. Ein zusammenhängendes flaches Lager konnte auch durch Nachgrabungen im Mai 1917 nicht gefunden werden. Ausbeutungsversuche von ca. 1870 sind wieder verlassen worden.
- Schieferkohle -

SH_TG :  Wutach, Wutachtal, Schleitheim, Salzbrunnen, Lachenbrunnen, Wiesental, Beggingen, Hallau, Siblingen, Beringen, Schaffhausen, Oberwiesen, Seidengraben, Wunderklinger Mühle, Untereggingen, Mundelfinger Mühle, Eberfingen, Neumühle bei Stühlingen, Lendenberg;(Gibsbergbau), ca. 480 MüM
Schleitheim war einst ein Zentrum der Gipsgewinnung. In offenen Steinbrüchen und in Stollen grub man nach dem begehrten Bauund Düngstoff. Der Industriezweig stand von Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts in höchster Blüte. Damals waren 9 Mühlen in Betrieb.
In Oberwiesen zieht sich ein ausgedehntes Anhydritlager mit einer Mächtigkeit von etwa 20 Meter wie ein Band am Fusse der linken Talseite der Wutach zwischen Seidengraben (Gemarkung Schleitheim) und der Wunderklinger Mühle (Gemarkung Hallau) hin. Die Schicht ist von Süd nach Nord an folgenden Stellen bergmännisch erschlossen:
- Untereggingen, zwei Stollen - Mundelfinger Mühle, hart an der deutschen Grenze, ein Stollen
- Untereggingen-Eberfingen, bemerkenswerte Vorkommen auf der rechten Wutachseite
- Eberfingen, zwei Stollen
- Neumühle bei Stühlingen, durch drei Stollen bezeichnet
- Oberwiesen, auf Schleitheimer Gemarkung liegend, mehrere Stollen.
Sie befinden sich alle am Fusse des Lendenberges von der Gipsmühle unterhalb Schleitheim.
Der im Wasser gelöste Gips heilt die feinen Ritzen und Sprünge im Gestein wieder zu, es entsteht der Fasergips. Mehrere miteinander durch Stollen verbundene Teilstücke gliedern das Grubenfeld von Oberwiesen. Auf einer Länge von 550 Meter und in eine Tiefe von 150 Meter dehnen sich die 1,7 km langen Stollen aus. Das Grubenfeld misst etwa 50'000 m2, und die Masse des nutzbaren Gipsausstosses lässt sich auf 600'000 Tonnen schätzen.
- Anhydrit - Blumengips - Fasergips - Gips -

Zusammengestellt von Anton Perner
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